Sunday, July 5, 2015

BVB-Architekt Tuchel will "eine Festung" bauen



Vor über 40.000 Fans eröffnete Borussia Dortmund am Samstagnachmittag offiziell die neue Saison. Nach der obligatorischen Begrüßung der Neuzugänge Gonzalo Castro, Julian Weigl und Torwart Roman Bürki ging unter Neu-Coach Thomas Tuchel ein Benefizspiel gegen Olympia-Sieger und Spitzensportler über die Bühne. Der BVB gewann klar mit 17:0. Doch nicht alles gefiel den Zuschauern bei hohen Temperaturen - sie begrüßten einen bekannten Akteur mit Pfiffen.

Gündogan erntet Pfiffe

Ilkay Gündogan
Musste einige Pfiffe ertragen: Ilkay Gündogan.
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Mit gewohnt markigen Worten hat Klopp-Nachfolger Tuchel direkt die Fans auf seine Seite gezogen. Im Zuge des eindeutigen 17:0 gegen das Spitzensportler-Team um den ehemaligen Handball-Bundestrainer Heiner Brand sagte der 41-Jährige: "Wir wollen aus diesem Stadion eine Festung machen. Die Gegner sollen Bauchschmerzen bekommen."
Große Sätze, die beim BVB-Publikum gut ankamen und sofort für positive Stimmung sorgten. Hinzu kam viel Applaus für die ersten drei Neuzugänge Castro (Leverkusen), Weigl (1860 München) und Torhüter Bürki (Freiburg). Also alles eitel Sonnenschein? Nicht ganz! Denn als Ilkay Gündogan auftrat, hagelte es erwartbare Pfiffe. Der Nationalspieler hatte zum Ende der vergangenen Saison angekündigt, seinen bis 2016 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Nun verlängerte der einst wechselwillige Mittelfeldspieler doch bis 2017. Aus dieser Lage muss er sich künftig mit starken sportlichen Leistungen befreien.
Die Tore beim Sommerkick gegen das "Gold Team" machten übrigens Viererpacker Pierre-Emerick Aubameyang, die Dreierpacker Ciro Immobile und der aus Mainz zurückgekehrte Jonas Hofmann. Die weiteren Treffer erzielten Jakub Blaszczykowski (zwei), Kevin Kampl, Marco Reus, Pascal Stenzel und Castro (je eins). Zudem unterlief Markus Deibler ein Eigentor.

Tuchel erwartet auch etwas von Immobile

Thomas Tuchel
Nahm das erste Mal auf der Trainerbank im Dortmunder Stadion Platz: Trainer Thomas Tuchel.
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Apropos Immobile: Der italienische Stürmer, der etwas früher und wohl von einer leichten Muskelverletzung geplagt vom Feld musste, wird seit geraumer Zeit mit einem Wechsel zurück in die Heimat in Verbindung gebracht. Auch Coach Tuchel konnte keine nähere Auskunft zum Verbleib seines Angreifers machen, wie er gegenüber der ARD anmerkte: "Das weiß ich nicht. Das kommt auf Ciro auch selber an."
Ebenfalls unklar ist die Torhüterfrage. Wer wird Dortmunds Nummer eins: Routinier Roman Weidenfeller (34) oder Bürki (24)? Tuchels Kommentar: "Auf keinen Fall gibt es schon eine Entscheidung. Es ist auch gar keine Not, jetzt etwas zu entscheiden. Es kann noch so viel passieren."
Abschließend kam Tuchel noch auf das gesamte Gefüge zu sprechen: "Jetzt haben wir jeden kennengelernt. Man kriegt ein Gefühl langsam füreinander - und die Mannschaft auch von den Trainern."

Tuchels Schlussfazit nach seinem ersten Spiel im Signal-Iduna-Park fiel dann wieder eindeutig aus: "Für uns als Trainerteam war es schön, das erste Mal hier auf der Seite zu sitzen." Der Auftritt im Stadion war für ihn "ein toller Abschluss" dieser ersten Trainingswoche - trotz eines kleinen Schönheitsfehlers, den der ehemalige Mainzer mit einem Lächeln anmerkte: "Mit den letzten vier Minuten kann man nicht zufrieden sein, wie wir da unter Druck geraten sind."

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