Kevin Großkreutz: "Man wird sehen, ob ich weiter für Borussia Dortmund spielen werde oder nicht"

​Was geschieht mit Kevin Großkreutz? Der Vertrag des Dortmunder Ur-Gesteins läuft im kommenden Sommer aus, Verhandlungen zu einer Verlängerung des Arbeitspapiers erweisen sich als eher schleppend. Eine gute Neuigkeit gibt es allerdings im Wirbel um die Personalie Kevin Großkreutz: Der 27-Jährige kann nach zunächst unerklärlichen Knieproblemen wieder kicken.

Beim 4:1 Testspielsieg des BVB über den FC Luzern war es endlich soweit. Kevin Großkreutz feierte sein Comeback für Borussia Dortmund nach monatelanger Zwangspause. Knieprobleme zwangen den Ur-Borussen immer wieder in die Defensive, niemand konnte sich so recht erklären, welche Art der Verletzung der Rechtsaußen hat.

Ein Zahnarzt entdeckte schließlich, dass eine Fehlstellung des Kiefers Großkreutz' Knieprobleme hervorrief. Das Problem konnte behoben werden, Großkreutz darf nach seiner Leidenszeit wieder für seinen BVB auflaufen. Das Glück über sein Comeback wird allerdings von einem anderen Thema überschattet: Seiner Zukunft.

Fokus liegt auf der sportlichen Komponente

In Dortmund hat das Ur-Gestein nur noch eine Vertragslaufzeit von einem Jahr. Will der BVB den Rechtsaußen gewinnbringend veräußern, würde ein Transfer nur jetzt Sinn machen. Die Frage, ob Kevin Großkreutz den Verein verlassen möchte, erübrigt sich; Der 27-Jährige schläft mutmaßlich noch immer in schwarz-gelber Bettwäsche. Kevin Großkreutz und Borussia Dortmund? Das ist echte Liebe. Zweifel am Allrounder hegt eher der BVB. Kann Kevin Großkreutz den Verein sportlich noch voranbringen? Ist der Konkurrenzkampf auf der rechten Seite - sowohl Defensiv als auch Offensiv - zu groß für den 27-jährigen geworden.

Tatsächlich äußerte Kevin Großkreutz nach dem erfolgreichen Test gegen den FC Luzern das, was die Dortmunder Fans niemals zu hören bekommen wollten - Wechselgedanken: "Was meine Person angeht, wird man in den nächsten Wochen sehen, ob ich weiter für Borussia Dortmund spiele oder nicht", erklärte der Dortmunder Junge nach seinem Comeback. Zunächst stellt der frisch gebackene 27-Jährige allerdings die Freude darüber, wieder kicken zu können, in den Fokus: „Das, was ich durchgemacht habe, war nicht so gut. Keiner wusste, was ich habe. Da hatte ich schon im Kopf, dass ich nie wieder würde spielen können“, erläutert er die schwierige Zeit, die er zuletzt durchmachen musste, „wieder zu spielen, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Mein Dank geht an meine Familie, meine Freunde und an die Fans. Sie haben mir immer sehr viel Mut gemacht.“

1.FC Köln wird zwangsläufig zum Thema

Wenn man sich mit einem Abschied Kevin Großkreutz' aus Dortmund beschäftigt, muss man zwangsläufig das Thema 1.FC Köln aufrollen. Der 27-Jährige leugnet seine Zuneigung zu den 'Geißböcken' nicht, pflegt herrliche Kontakte zu Borussia Dortmunds Liga-Konkurrenten. In zahlreichen Interviews deutete Großkreutz sogar an, dass er sich vorstellen könnte, eines Tages für den 'Effzeh' zu spielen. Dieser Tag könnte gekommen sein. Der BVB muss jeglicher Romantisierung der Vorjahre Einhalt gebieten, die Zeiten, in denen das Sportliche nicht unbedingt im Vordergrund stand, sind vorbei. Und nüchtern gesehen, muss man sagen, dass Kevin Großkreutz zwar die Vereinigung des Kämpfers, des Publikumslieblings, des Fans und der Identifikation ist, dass er sich beim BVB aber sportlich hinten anstellen muss. Es scheint, dass es für den BVB Zeit wird, ihrem 'Jungen von der Süd' Lebewohl zu sagen.