Monday, July 27, 2015

Tuchel: Lerneffekt aus der Premiere oder Deja-vu?


               Vorsicht: BVB-Coach Thomas Tuchel wird Wolfsberg nicht unterschätzen.


Am Donnerstagabend (LIVE! ab 21.05 Uhr bei kicker.de) ist Borussia Dortmund in der Europa-League-Qualifikation gefordert: Die Schwarz-Gelben treten in Klagenfurt gegen den österreichischen Bundesligisten Wolfsberger AC an. Für Thomas Tuchel ist es das erste Pflichtspiel an der Seitenlinie des BVB - und zugleich die Rückkehr nach Europa nach vierjähriger Abstinenz. An seine ersten beiden und zugleich letzten internationalen Auftritte hat der Coach böse Erinnerungen.

An den 4. August 2011 wird sich Thomas Tuchel in diesen Tagen bestimmt erinnern - wenn auch nicht gerne. Seinerzeit schied er mit Mainz gegen das No-Name-Team von Gaz Metan Media in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation aus. Der Traum der Nullfünfer von Auftritten auf europäischem Parkett war nach gerade einmal 210 Minuten und einem 3:4 im Elfmeterschießen geplatzt. Weder im Hin- noch im Rückspiel war Tuchels Mannschaft über ein 1:1 gegen die Rumänen hinausgekommen.
Hinterher äußerte sich der Coach vor der Runde von Journalisten selbstkritisch: "Das ist extrem bitter. Wir müssen aber lernen, damit umzugehen. Wir sind selbst schuld, weil wir es auf das Elfmeterschießen haben ankommen lassen. Und das ist eben immer Lotterie."

Tuchels Rückkehr nach Europa

Der 41-Jährige ist international also ein recht unbeschriebenes Blatt. Die Duelle mit Gaz Metan Media waren Tuchels bis dato einzigen beiden Auftritte in Europa. In dieser Hinsicht ist sein erstes Pflichtspiel auf der Trainerbank von Borussia Dortmund zugleich auch eine Rückkehr - nach Europa.
Man kann getrost davon ausgehen, dass Tuchel einiges aus der damaligen Niederlage gegen die Rumänen gelernt hat. Im jüngsten Trainingslager in Bad Ragaz leitete der BVB-Trainer neun Einheiten - und zeigte, warum er in der Branche den Ruf als Perfektionist, so mancher würde gar sagen: Pedant, hat.
Tuchel ist ein akribischer Vertreter seiner Zunft, stets wissbegierig und detailversessen. Die äußerst unglückliche Pleite gegen Gaz Metan Media hat ihn gewiss gewurmt wie kaum eine andere. Sie war ihm eine Lehre. Daher wird er dieses Mal nichts unversucht lassen, um eine neuerliche Schmach nicht zu erleben.

Dortmund der Favorit

Der jetzige Gegner heißt Wolfsberger AC - erneut ein No-Name-Team, erneut ist Tuchels Elf turmhoher Favorit. Bevor feststand, dass die Westfalen gegen die Österreicher und nicht gegen den weißrussischen Pokalsieger Schachtjor Soligorsk antreten müssen, gab Tuchel zu: "Ich habe ehrlicherweise kein Bild von beiden." Jetzt kann man sich sicher sein: Das hat sich inzwischen grundlegend geändert.

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