Am 18. Juli finden beim FC Barcelona die mit Spannung erwarteten Präsidentschaftswahlen statt. Die besten Karten hat der aktuelle Boss Josep Maria Bartomeu, sein ärgster Widersacher ist Ex-Präsident Joan Laporta. Nicht zuletzt auch die Aktivitäten auf dem Transfermarkt sind stark mit der Wahl verknüpft.
Bestes Beispiel ist die Verpflichtung von Arda Turan. Der Türke kommt für 34 Millionen von Atlético Madrid – jedoch unter Vorbehalt. Im Vertragswerk findet sich ein Passus, der es dem neuen Präsidenten ermöglicht, Turan wieder an die ‚Colchoneros‘ abzugeben, sofern er mit dem Deal nicht einverstanden ist.

Barça-Boss wollte Reus

Wahlkampf bedeutet beim FC Barcelona immer auch neue Spieler. Die unterschiedlichen Bewerber versuchen, die Gunst der Wähler dadurch zu erreichen, dass sie besonders spektakuläre Neuzugänge in Aussicht stellen. Zu diesem Zweck traf sich Amtsinhaber Bartomeu Anfang des Jahres offenbar auch mit Marco Reus und dessen Berater Dirk Hebel.
Laut der ‚Marca‘ teilte Bartomeu dem Offensivstar von Borussia Dortmund im Januar mit, dass er ihn im Sommer verpflichten will. Doch Reus lehnte aus zweierlei Gründen ab. Hindernis war zum einen die fehlende Spielgenehmigung bis 2016. Ein halbes Jahr auf der Tribüne kam für den BVB-Profi ebenso wenig infrage wie ein halbjähriges Leihgeschäft.
Zum anderen fürchtete der Nationalspieler der ‚Marca‘ zufolge um seine Rolle als Stammspieler – wohl auch in Blickrichtung EM 2016. Denn trotz seiner unbestritten herausragenden Fähigkeiten wäre es unklar gewesen, ob Reus in der offensiven Dreierreihe gesetzten Luis Suárez oder Neymar den Platz hätte wegnehmen können. Lionel Messi wäre ohnehin unantastbar geblieben.
Reus lehnte das Angebot der Katalanen folglich ab und Mitte Februar wurde dann die Vertragsverlängerung in Dortmund bekanntgegeben. Präsident Bartomeu hätte es gerne anders gehabt – und hätte seine Favoritenrolle bei den Präsidentschaftswahlen deutlich verbessert. Nun muss Turan die Rolle einnehmen, die ursprünglich Reus zugedacht war.