Friday, July 10, 2015

Reus auf dem Weg zum Superstar


                                               Marco Reus kommt in Asien gut an.


Bevor Suresh Letchmanan im Herbst vergangenen Jahres seinen Arbeitsvertrag als "Chief Representative/Head of Asia" von Borussia Dortmund unterschrieb, lag ihm auch eine Anfrage von Manchester City vor. "Erfreulicherweise hat er sie abgelehnt", sagt BVB-Marketing-Direktor Carsten Cramer. Seit Oktober leitet Letchmanan die Repräsentanz des Klubs in Singapur. Am Freitag wurde sie jetzt auch offiziell eröffnet.

Mit der kleinen Zeremonie, an der auch Dr. Klaus Engel als Vorstandsvorsitzender von Hauptsponsor Evonik teilnahm, mit dem der BVB in einem Industriepark eine Bürogemeinschaft bildet, endete das offizielle Programm der sechsttägigen "Internationalisierungsreise" der Borussia. Die 40-köpfige Delegation, die außerdem noch in Tokio, Yokohama und Johor Bahru (Malaysia) Station gemacht hatte, fliegt am Abend zurück und wird Samstagvormittag wieder in Dortmund erwartet.
Das Hauptziel seiner Reise, Bekanntheit aufzubauen und Sympathie zu wecken, hat der Bundesligist eindrucksvoll erreicht. Als Vorreiter auf dem Sympathie- und Werbefeldzug beanspruchten vor allem Marco Reus, der in Südostasien auf dem Weg zum Superstar ist, Shinji Kagawa und der besonders intensiv eingespannte Kapitän Mats Hummels die Aufmerksamkeit der Menschen für sich. "Die Begeisterung der Fans mitzuerleben, war etwas ganz Besonderes", gestand der neue Trainer Thomas Tuchel. Auch Innenverteidiger Neven Subotic bezeichnete die sechstätige Tour des Lächelns, die allein der wechselwillige Ciro Immobile für sich als Zeitverschwendung empfunden haben wird, als "tolles Erlebnis. Sie hat uns weiter zusammengeschweißt".
Ausdrücklich verwiesen die BVB-Offiziellen darauf, dass die Reise auch ihren sportlichen Wert gehabt habe. So vielfältig und zeitraubend die PR-Aktivitäten auch waren: Nicht ein Training ließ Tuchel dafür sausen. In seinem Fazit bescheinigte er der Mannschaft nach nicht einmal zwei Wochen gemeinsamer Arbeit schon gravierende Fortschritte: "Die Spieler haben eine hohe Qualität, und sie sind bereit, diese Qualität auch einzusetzen."

Wir haben ordentlich was wegtrainiert.BVB-Trainer Thomas Tuchel

Erfreut registrierte der Klopp-Nachfolger eine "große Offenheit gegenüber dem, was wir verlangen". Tuchel fügte hinzu: "Im Moment haben alle total die Mentalität, dass es Spaß macht. Sie lassen sich darauf ein, sind sehr bescheiden und sehr konzentriert bei der Sache." Die insgesamt fünf Einheiten siedelt der Trainer auf einem "sehr hohen Niveau" an. "Wir haben ordentlich was wegtrainiert."
Dass seiner Mannschaft beim 6:1 (3:1)-Sieg im abschließenden Test bei den Johur Southern Tigers die Dinge nicht mehr so leicht fielen wie zwei Tage zuvor beim 6:0 gegen J-Ligist Kawasaki Frontale, sah ihr Tuchel nach. "Unter diesen Umständen (30 Grad Hitze, 82 Prozent Luftfeuchtigkeit, die Redaktion) wieder sechs Tore zu schießen und so dominant zu spielen, stimmt mich sehr zufrieden."
Noch mehr beeindruckt als der eigene Fußball könnte den Trainer der Empfang im Stadion "Tan Sri Dato Hj Hassan Yunos" haben, als die "Boys of Straits", die Ultras der Gastgeber, für den BVB-Bus mit Bengalos Spalier standen und die Dunkelheit feuerrot erhellten. Da klebten die BVB-Spieler mit ihren Augen fasziniert an den Scheiben ihres Gefährtes.



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