Wednesday, March 2, 2016

Weigl und der BVB: Nicht mehr im Rausch der Hinrunde




In der ersten Saisonhälfte bot Borussia Dortmund oftmals begeisternden Offensivfußball, zerlegte so manchen Gegner. In der bisherigen Rückrunde marschieren die Westfalen zwar ungeschlagen durch alle Wettbewerbe, allerdings tut sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel dabei deutlich schwerer als noch im alten Jahr.
4:0 gegen Gladbach oder Ingolstadt, 5:1 gegen Augsburg, 4:1 gegen Stuttgart oder Frankfurt, 7:1 im Pokal gegen Paderborn, 7:2 in den Playoffs zur Europa League gegen Odds, um nur mal einige Ergebnisse zu nennen: In der Hinrunde glänzte Borussia Dortmund vor allem mit seiner enormen Offensivpower. Am Ende standen allein in der Liga nach 17 Spielen 47 Treffer zu Buche. Das war Bestwert für den Tabellenzweiten, knapp vor Spitzenreiter FC Bayern mit 46 erzielten Toren.

Der BVB 2016: Acht Pflichtspielsiege, ein Remis

Im neuen Jahr liegen die Dinge - bislang - etwas anders. Zwar ließ Dortmund einzig in Berlin (0:0) Punkte liegen, aus den anderen acht Pflichtspielen fuhr man acht Siege ein. Dabei war aber trotz der insgesamt starken Bilanz immer häufiger zu beobachten, dass der BVB mehr Mühe hat, die Partien für sich zu entscheiden als noch in der Hinrunde. So auch am Sonntag gegen defensiv sehr gut eingestellte Hoffenheimer. 3:1, das klang nach einer recht klaren Angelegenheit für den BVB. War es aber lange Zeit nicht. Erst nach der Roten Karte gegen Hoffenheims Sebastian Rudy wurde der Dortmunder Druck zu groß.
Es fällt uns momentan schwerer, Spiele zu gewinnen als in der Hinrunde. Aber wir gewinnen sie, weil wir cool im Kopf bleiben.Marco Reus

"Wir haben wieder gewonnen, sind weiter ungeschlagen in der Rückrunde. Bei uns läuft es momentan", sagte Nationalspieler Marco Reus, bekannte aber auch: "Es fällt uns momentan schwerer, Spiele zu gewinnen als in der Hinrunde. Aber wir gewinnen sie, weil wir cool im Kopf bleiben." Dass Dortmund, der beste Bundesliga-Zweite der Geschichte, sich trotz wachsender Widerstände durchsetzt, spricht für den achtmaligen Deutschen Meister, meint Ilkay Gündogan. "Wir haben so viele Punkte und wir gewinnen nach wie vor unsere Spiele, auch sehr schwierige Spiele wie beispielsweise in Leverkusen. Das war ein 50:50-Spiel, das wir dann doch für uns entscheiden", erklärte der Mittelfeldspieler: "Das zeigt auch eine gewisse Qualität, gegen solche Gegner zu gewinnen. Auch gegen Hoffenheim das Spiel so zu drehen, das macht man auch nicht alle Tage. Das sind Punkte, die extrem wichtig für uns sind."

Weigl: Dranbleiben, um drinzubleiben

Ähnlich wie seine beiden Teamkollegen äußerte sich auch Julian Weigl. "Die Dinge fallen nicht immer so leicht wie in der Hinrunde, in der wir uns vielleicht auch in einen Rausch reingespielt haben. Wir müssen uns jetzt mehr erarbeiten und geduldiger sein", meinte der Youngster. Diese Aussage gilt gerade auch für den Sommerneuzugang, der sich nach seinem Wechsel aus der 2.Liga in Dortmund auf Anhieb durchsetzte und einer der Aufsteiger der Hinrunde war. In diesem Jahr aber kämpft auch Weigl, der als "Passmaschine" und "Mittelfeld-Computer" gefeiert worden war, damit, an die Leistungen aus der Hinrunde anzuknüpfen. Und die Messlatte liegt hoch.
"Ich würde schon sagen, dass mir die Dinge schwerer fallen, dass ich mehr Fehlpässe habe in manchen Spielen als in der Hinrunde. Nichtsdestotrotz habe ich auch wieder gute Spiele und gute Bälle", sagte der 20-Jährige und erklärte: "Die Erwartungen sind anders, auch von mir an mich selbst. Es ist nicht mehr so, dass jeder angekommene Pass ein Erfolg ist, wie es am Anfang war, als ich für jede Minute dankbar war. Jetzt musst du den Maßstab, den du in der Hinrunde gesetzt hast, bestätigen. Das ist nicht immer einfach. Da muss ich dranbleiben, um im Team drinzubleiben." 



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