​Im vergangenen Sommer verließ Gonzalo Castro seinen Jugendklub Bayer Leverkusen nach insgesamt 16 Jahren und schloss sich dem Ligakonkurrenten Borussia Dortmund an. Seine Zeit bei den Schwarz-Gelben ähnelt seitdem einer Achterbahnfahrt.

Der Start beim BVB verlief für den vielseitig einsetzbaren Gonzalo Castro denkbar schlecht. In der Europa-League-Qualifikation gegen den Wolfsberger AC wurde Castro kurz vor Schluss eingewechselt, gegen den norwegischen Odds BK erhielt er dann endlich eine Chance von Beginn an - als Rechtsverteidiger. Dort lieferte der Deutsch-Spanier allerdings eine unterirdische Leistung ab und wurde zur Hälfte ausgewechselt. Dementsprechend blieb dem 28-Jährigen zu Saisonstart der Bundesliga nur ein Platz auf der Ersatzbank, gelegentliche Kurzeinsätze waren das Maximum der Gefühle. Schnell war die Rede von einem teuren Transferflop, immerhin hatte Castro elf Millionen Euro gekostet.

Borussia Dortmund v Hannover 96 - Bundesliga

Doch im Verlauf der Hinrunde rückte Castro immer näher an die erste Elf heran und zeigte gute Leistungen. Die Einsatzzeiten des Ex-Leverkuseners nahmen immer weiter zu, zum Ende der Hinrunde konnte er sich sogar Stammspieler nennen. Castro war auf dem besten Weg, ein Leistungsträger beim BVB zu werden. Nach der Hinrunde kam der Neuzugang wettbewerbsübergreifend auf vier Treffer und sechs Vorlagen - ordentliche Werte für Castro, der seinen Platz im zentralen Mittelfeld gefunden zu haben schien.

Auch im Trainingslager der Winterpause hinterließ Castro einen guten Eindruck, es schien, als könne der ehemalige deutsche Nationalspieler den Schwung des Vorjahres mit in die Rückrunde nehmen. So stand der 28-Jährige in den ersten Spielen des neuen Jahres in der Startelf, seine Leistungen waren jedoch enttäuschend. Allerdings war es schon etwas verwunderlich, dass er in den Spielen gegen den FC Porto und Bayer Leverkusen nicht mal einen Platz im Kader fand und auch in den darauffolgenden Spielen auf der Bank schmorrte. Thomas Tuchel wollte seinem Schützling ein Signal senden, denn vor allem seine Trainingsleistungen ließen angeblich zu wünschen übrig.

Borussia Dortmund v Hannover 96 - Bundesliga

In der Partie gegen die Tottenham Hotspur stand Castro dann endlich wieder in der Startelf und zeigte eine tolle Performance. Nach dem zurückliegenden Tief scheint es nun wieder bergauf mit dem sensiblen Mittelfeldakteur zu gehen - wie in einer Achterbahn.