In Dortmund herrscht derzeit Hochstimmung. Platz zwei in der Liga ist ihnen nicht mehr zu nehmen. Die Champions League und die damit verbundenen Einnahmen sind demnach für das nächste Jahr gesichert. Zudem erreichten die Borussen das Viertelfinale der Europa League und treffen dort mit dem FC Liverpool und Jürgen Klopp auf einen alten Bekannten. Vorgezogene Feiertage mag man dies nennen. Für die Nationalspieler des BVB steht mit der Euro allerdings auch noch ein großes Turnier in diesem Sommer an und einige Stammplätze könnten dabei in Schwarz-Gelber Hand sein.
Mit Marco Reus, Mats Hummels, Ilkay Gündogan, Marcel Schmelzer oder Erik Durm sind gleich fünf Borussen mit Aussichten auf einen Platz in der ersten Elf von Joachim Löw zu nennen. Aufschlussreich könnten in dieser Hinsicht bereits die beiden Freundschaftsspiele gegen England und Italien werden.
Gute Chancen können derzeit Mats Hummels und Ilkay Gündogan eingeräumt werden. Beide spielen auf ihren jeweiligen Positionen eine starke Saison und würden auch der Nationalmannschaft enorm viel Stabilität verleihen.
Innenverteidigung wie gewohnt
Hummels dürfte in Frankreich wohl die vakante Stelle neben Jerome Boateng bekleiden. Beide zeichneten sich auch 2014 für die Innenverteidigung verantwortlich. Da Löws Spielidee auf passsicheren "IVs" basiert, scheint Hummels auch die richtige Wahl zu sein. Shkodran Mustafi versäumte es nach der Weltmeisterschaft beispielsweise den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen und kann auch derzeit bei Valencia nicht überzeugen.
Nach dem Rücktritt von Per Mertesacker fehlen zudem ernsthafte Alternativen. Holger Badstuber war auf dem Weg sich wieder in die Nationalmannschaft zu spielen, bevor eine erneute Verletzung seine Karriere auf die nächste harte Probe stellte.
Gündogans Zeit ist reif
Im defensiven Mittelfeld dürfte nun endlich die Stunde des Ilkay Gündogan geschlagen haben. Der Dortmunder plagte sich lange Zeit mit einer komplizierten Rückenverletzung herum und brennt darauf das defensive Mittelfeld der deutschen Elf in Frankreich mit Leben zu füllen. Zusammen mit Toni Kroos und Sami Khedira könnte eine Dreierreihe vor der Abwehr das Geschehen diktieren und ein enorm ballsicheres Mittelfeld bilden.
Gündogan ist derzeit auf dem Weg zu dem Leistungsniveau, das ihn vor etwa zwei Jahren in ganz Europa zu einem der begehrtesten Mittelfeldspieler machte. Auch jetzt schreckt der Borusse erneut große Interessenten auf. Die Euro dürfte für seinen weiteren Karriereverlauf jedenfalls einen besonderen Stellenwert einnehmen.
Marco für Mario?
Für Marco Reus könnte es ebenfalls zu einem Stammplatz der DFB-Elf reichen. Mit zehn Treffern beweist er einmal mehr seine Torjägerqualitäten und könnte auf der Außenbahn seinen Kumpel Götze aus der ersten Elf endgültig verdrängen.
Reus ist in guter Form, seine Leistungen sind nicht überragend aber er betreibt in den letzten Wochen enormen Aufwand, weshalb sein BVB derzeit so gut dasteht. Im Kader wird er sich sicherlich wiederfinden, ob es zu einem Stammplatz reicht, hängt auch von dem weiteren Verlauf der Dortmunder Saison ab.
Wackelkandidaten für wacklige Stellen
Auf der Position des Linksverteidigers kommt neben dem Kölner Jonas Hector auch Marcel Schmelzer in Frage. Schmelzer läuft zwar in dieser Spielzeit seiner absoluten Topform hinterher, allerdings verfügt er gegenüber dem Kölner über einen deutlich größeren Erfahrungsschatz.
Gleiches gilt auf der Gegenseite für Erik Durm oder aber auch Teamkollege Matthias Ginter. Während Durm unter Tuchel sowohl die linke als auch die rechte Abwehrseite bekleidet, durfte vor allem Ginter in den ersten Spielen der Saison als Rechtsverteidiger ran. Und er löste die Aufgabe mit Bravour, sodass auch Löw diese Option im Hinterkopf haben dürfte.
Löw wird sich nicht in die Karten schauen lassen, doch die nächsten beiden Testspiele werden mehr Bedeutung haben, als reine Prestige.
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