Thursday, March 24, 2016

Fans planen Proteste gegen Montagsspiele

bvb


Die Tatsache, dass die DFL ziemlich überraschend noch in dieser Saison ein Spiel der 1. Bundesliga auf einen Montagabend angesetzt hat, schlägt hohe Wellen. Nun kündigen sich erste Proteste an.
Als hätten sie es geahnt, protestierten Fans von Borussia Dortmund und Bayern München bereits Anfang des Monats beim Bundesliga-Topspiel zwischen den beiden Mannschaften gegen Montagsspiele. Dass die DFL nun jedoch sogar noch in dieser Saison auf den Montag als Spieltag zurückgreift, empfinden viele Fans als Affront.
So bezeichnen Anhänger von Borussia Dortmund das Vorgehen der DFL als „Angriff auf die Interessen aller Fußballfans“. In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisiert ein breites Bündnis aus Fanclubs, Ultragruppen und Fanabteilung die Ansetzung, von der – je nach Abschneiden im Europokal – auch das Spiel der Dortmunder gegen den VfL Wolfsburg betroffen sein könnte.

„Für Arbeitnehmer, Schüler oder Studenten ist der Besuch einer Auswärtsbegegnung ihrer Mannschaft an einem Montag nicht mehr zu realisieren, da nicht nur der Montag, sondern auch der darauffolgende Dienstag als Arbeitstag ausschiede. Besonders bei einer Entfernung von über 600 Kilometern zwischen den Städten beider Vereine, wie dies bei der von der DFL ausgewählten Begegnung der Fall ist, werden viele Fans am Besuch des Spiels gehindert. Eine solche Politik der DFL ist inakzeptabel“, beschwert sich Jan-Henrik Gruszecki vom Bündnis Südtribüne Dortmund.
Insbesondere die fehlende Planungssicherheit bis zur Beendigung der Viertelfinalpartien in Champions und Europa League ärgert die Fans. Denn sollten sowohl Borussia Dortmund als auch der VfL Wolfsburg das Halbfinale erreichen, kommt nach Rücksprache mit den beteiligten Vereinen auch eine Ansetzung für Mittwoch (11. Mai) in Betracht. Falls der VfL Wolfsburg jedoch gegen Real Madrid ausscheidet (Hinspiele: 26./27. April; Rückspiele: 3./4. Mai) ist ein Tausch mit der Montag-Begegnung zwischen dem SV Werder Bremen und dem VfB Stuttgart denkbar. Diese würde in diesem Fall samstags (30. April) stattfinden, Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg montags (2. Mai).
Kritik auch an der Polizei
Der Organisation einer Bus- oder Zuganreise, der Planung von Urlaubstagen und dem rechtzeitigen Ticketerwerb werde somit durch die DFL ein Riegel vorgeschoben, kritisiert das Bündnis. „Dieser Rückschritt in der Arbeit für fangerechte Anstoßzeiten und gegen den Ausverkauf des Samstags als Kernspieltag zeigen uns erneut, dass die Interessen der Fans nicht ernst genommen werden. Durch Vorstöße wie diesen ruiniert die DFL jahrelange Arbeit von Fans und gibt Hardlinern auf beiden Seiten weitere Argumente gegen den gemeinsamen Dialog. Aus unserer Sicht ist dieser Weg der Konfrontation der falsche und der erneute Schlag gegen Fußballfans, welche ohne Lobby auf sich alleine gestellt für ihre Rechte kämpfen müssen, bereitet uns große Sorgen“, sagt Jakob Scholz, Vertreter der BVB Fan – und Förderabteilung.
Die Schuld für die fanfeindlichen Ansetzungen liegt in den Augen des Bündnisses nicht allein bei der DFL, sondern auch bei der Polizei, die durch „populistische und fanfeindliche Agitation“ Druck auf Vereine und Verbände ausübe. Die BVB-Anhänger fordern alle Fußballfans auf, sich in der Kritik an fanunfreundlichen Anstoßzeiten und anderen repressiven Maßnahmen seitens der Verbände, der Politik und der Polizei anzuschließen. Informationen zu stattfindenden Protestaktionen sollen in Kürze folgen.

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