"Dass das speziell werden wird, ist ja gar keine Frage. Ich war sieben Jahre da, das muss ja nicht wegdiskutieren, ganz im Gegenteil", sagte Klopp am Mittwoch in Liverpool vor deutschen Journalisten mit einem breiten Grinsen. Es solle am 7. April aber um ein "großartiges Fußballspiel" gehen, nicht um seine Person, betont der 48-Jährige mehrmals, obwohl er wohl selbst weiß, dass sich dieser Wunsch nicht ganz realisieren lassen wird. Klopp zurück beim BVB, mit dem er zwei Meisterschaften gewann, den er ins Champions-League-Finale führte - klar, auf wen der Fokus da gerichtet sein wird. "Es wird einfach so sein, dass ich niemandem gerecht werden kann mit meiner Aufmerksamkeit", ahnt Klopp bereits, dass er nicht jedem alten Weggefährten die Hand schütteln können wird.
"Kein Zuckerschlecken, gegen uns zu spielen"
Sportlich sieht Klopp die Rollen vor dem Duell von "zwei der außergewöhnlichsten Vereine weltweit" klar verteilt: "Wir wissen alle, wie unfassbar schwer dieses Los ist, wie unfassbar stark Dortmund ist, dass sie der haushohe Favorit in diesem Wettbewerb sind." Unter seinem Nachfolger Thomas Tuchel habe sich das Team weiterentwickelt. Ein Wunschlos, das hatte Klopp schon vor der Auslosung betont, war der BVB sicher nicht. Chancenlos seien seine Reds aber natürlich nicht: "Sie sind stark, aber schlagbar. Wir haben relativ gerne Favoriten geschlagen, deshalb fühlen wir uns jetzt nicht extrem unwohl. Wenn wir an einem guten Tag unseren Plan gut umsetzen, dann ist es kein Zuckerschlecken, gegen uns zu spielen."
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Ins Detail wollte Klopp natürlich nicht gehen. Dass er viele Spieler und die Spielweise des BVB noch sehr gut kennt, ist aus Sicht des Reds-Trainers allerdings nur bedingt ein Vorteil: "Jetzt hier zu sagen, wir haben den 100-Prozent-Plan, wie man Dortmund schlägt, fände ich ein bisschen lächerlich. Ich kann als Trainer viele, viele Dinge mitgeben, aber am Ende müssen es die Spieler umsetzen."
Kein Kommentar zu Götze-Gerüchten
Ob zu denen demnächst auch wieder Mario Götze gehört? Gerüchte über eine bevorstehende Verpflichtung des Weltmeisters sind in Liverpool gerade das heißeste Thema. Klopp wollte sie aber nicht kommentieren: "Über Dinge, die wir machen, habe ich noch nie gesprochen, dementsprechend werde ich auch nicht über Mario sprechen." Über den Startelf-Einsatz seines einstigen Schützlings beim 4:1 gegen Italien, so viel ist ihm zu entlocken, habe er sich aber riesig gefreut, "weil für mich nie ein Zweifel daran bestand, dass dieser Junge einfach ein außergewöhnlicher Spieler ist".
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