Wednesday, March 23, 2016

Im Fall Götze: Löw versteht Guardiola




Mario Götze ist eines der Sorgenkinder von Joachim Löw. Der Offensivmann des FC Bayern hat in München bislang nicht sein Glück gefunden, zuletzt kamen Gerüchte über eine Rückkehr nach Dortmund auf. Auf der Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin äußerte sich der Bundestrainer zum Finaltorschützen der WM 2014 - und er erklärte, warum ihn England an sein eigenes Team von vor sechs Jahren erinnert.
Max Kruse ist das eine große Thema bei der Nationalmannschaft. Mario Götze das andere. Wie ist es um sein Verhältnis zu Pep Guardiola bestellt? Verlässt er den FC Bayern im Sommer? Auch Joachim Löw bezog am Mittwoch zu diesem Thema Stellung. Er könne dem Offensivmann zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch keinen Tipp für seine Zukunft geben, werde aber das Gespräch mit ihm suchen und "versuchen, eine Lösung zu finden. Es lohnt sich immer, ihn zu unterstützen. Denn er kann Dinge, die andere nicht können."
Dass Götze in München nicht gerade glücklich ist, ist längst kein Geheimnis mehr. So mehrten sich jüngst Gerüchte, der 23-Jährige könnte den Rekordmeister verlassen. Die "Bild"-Zeitung hatte etwa berichtet, dass es bereits erste Sondierungsgespräche mit Dortmund gegeben haben soll. Dem trat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke entgegen und betonte gegenüber dem SID mit Nachdruck: "Das ist das übliche Theater in der Länderspielpause. Aus unserer Sicht gibt es nichts zu kommentieren. Ich habe überhaupt keine Lust, mich an den Spekulationen zu beteiligen." Dass es bei der Borussia derzeit noch keinen konkreten Plan für eine Rückholaktion gibt, heißt allerdings nicht, dass diese nicht noch einmal Thema wird.
Das sind keine normalen Freundschaftsspiele.Joachim Löw über die Duelle mit England und Italien

Zumal Götze beim FC Bayern nicht in Tritt kommt. Nach seiner Verletzungspause kam er in acht Pflichtspielen nur einmal zum Einsatz. Doch Löw bringt Verständnis für Guardiola auf: "Er war lange verletzt. Und in unseren Einheiten habe ich auch gesehen, dass Mario in Sachen Fitness und Form noch nicht da ist, wo er vorher war."
Trotzdem drängt sich der Eindruck auf, dass Löw Götze mehr zu schätzen weiß als Guardiola: "Technisch hat er unglaublich gute Möglichkeit, er ist raffiniert, er kann auf kleinen Räumen spielen und immer Spiele entscheiden. Deswegen baue ich bei der EM auf ihn." Ob er auch in den beiden Tests aufläuft, ließ der Bundestrainer offen. Grundsätzlich wolle er Spielern, die häufig auch unter der Woche im Einsatz sind, eine Verschnaufpause zugestehen. "Ich bin bereit, Spieler zu testen", erklärte Löw.

England: Defensiv stabil - und offensiv überfallartig

Gleichwohl nimmt er die Klassiker gegen England und Italien ernst. Dass in beiden Duellen aufgrund der Historie eine besondere Brisanz stecke, wollte Löw nicht verhehlen: "Das sind keine normalen Freundschaftsspiele." Und Manager Oliver Bierhoff ergänzte: "Die Spiele haben eine hohe Bedeutung. Wir haben uns bewusst zwei starke Gegner ausgesucht."
Gerade die Three Lions, so Löw, hätten sich "stark verbessert und einen klaren Wandel vollzogen". England habe sein Team verjüngt, lege nun mehr Wert auf Organisation und defensive Stabilität und spiele nach Ballgewinnen überfallartig nach vorne. "Ich sehe Parallelen zu uns 2010", sagte Löw, "so haben wir auch gespielt." 

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