Wednesday, August 5, 2015

Warum Großkreutz nicht verlängern sollte

Kevin Großkreutz DFB


Es wird immer wieder bemängelt das es keine „Typen“ mehr geben würde, in diesem Sport, den wir alle so lieben. Doch das stimmt so nicht ganz. Es gibt sie doch noch. Manchmal ganz unauffällig. Manchmal eine Spur präsenter. Einer der beide Rollen spielen kann ist Kevin Großkreutz. Doch ist eine echte Liebe von zwei Seiten zu tragen und wenn der Moment kommt, dass eine Seite zu viel ertragen musste, platzt die Bombe. Warum Großkreutz nicht verlängern sollte.

Der Konkurrenz nicht gewachsen

Kevin Großkreutz kann jede Position bekleiden und selbst im Tor der Borussia hat er schon gestanden. Doch ist dieses Argument stark genug für eine Verlängerung? Vermutlich nicht. In der Defensive hat man stärkere und flexible Spieler und gerade im Mittelfeld herrscht zur Zeit ein Überangebot in Dortmund. So wäre Großkreutz nur noch Nummer fünf oder sechs im Bereich des offensiven Mittelfeldes.
Kevin Großkreutz muss einen Weg finden an Spielern wie Hofmann und Kampl vorbeizuziehen. Doch technisch ist er nicht so beschlagen, dass er die jüngeren Spieler unter Druck setzen kann. Ob die kämpferische Ader am Ende reicht um an solchen Spielern vorbei und in die Startelf neben Reus und Kagawa zu ziehen? Ebenso ist seine Verletzungsgesichte in diesem Jahr sehr hoch, womit seine Chancen auf einen Platz unter den ersten Elf deutlich sinken. Dies wurde schon bei der Nominierung des Kaders für die Qualifikation der Europa League deutlich.

Tuchel als Taktgeber

Tuchel ist dafür bekannt, dass er seinen Spieler nicht nur Trainingspläne aushändigt, nach denen sie in der freien Zeit zu trainieren haben – auch Ernährungspläne sind ein großer Teil inder Philosophie. Tuchel will jeden Datensatz der Spieler haben und diesen genau zeigen was gut und was schlecht für sie ist.
Dieser Vorsatz könnte bei Großkreutz für Unstimmigkeiten sorgen. Nicht aufgrund einer anderen Ernährung – aber wie zuletzt kommunzierte der Profi lieber über große Zeitungen und über Instagram mit dem Trainer und dem Verein, als über private Kanäle, wie zum Beispiel ein einfaches Telefonat. Dies dürfte bei den Verantwortlichen für Borussia Dortmund ebenfalls für Unruhe gesorgt haben.

Irgendwann ist der Bogen überspannt

Kevin Großkreutz ist ein echter Typ. Doch auch echte Typen überspannen irgendwann den Bogen. Und dies könnte inzwischen der Fall sein, nach der angesprochenen öffentlichen Austragung eines Konfliktes mit Trainer Tuchel.
Es begann mit dem Dönerwurf. Ein Vorfall, der nicht unbedingt angenehm war, aber menschlich sehr verständlich – und keiner hat ihm das übel genommen. Dafür ist der Dortmunder Jung zu authentisch als das man ihn eine solche Aktion stark negativ auslegen könnte.
Dann gab es bei der WM den großen Eklat in der Hotellobby. Es hätte besser laufen können, aber es kann mit genügend Alkohol nunmal passieren. Diesen Vorfall hätte ihm wohl kaum ein andere Verein verziehen als die liebende Borussia.
Darauf folgte die Eröffnung eines Modelabels: „#Isso by Fischkreutz“ erschien und viele fragten sich, ob das als aktiver Fußballer der richtige Weg sei. Ein möglicher Weg, aber dies kann für viel Ablenkung sorgen. Ein mögliches Argument gegen eine Verlängerung.
Und zuletzt der schon angesprochene Eklat mit Trainer Tuchel. Anstatt solche Diskussionen diskret und intern zu beraten, geht Großkreutz in die Offensive. Dies stößt bei den Verantwortlichen sauer auf und sorgt für Unverständnis. Andere Spielregeln waren abgemacht und an diese hat sich auch der Liebling der Fans zu halten. Und auch nach der Ansage von Tuchel kommuniziert Großkreutz weiter über Instagram, anstatt die interne Lösung zu suchen. So kann man einen Wechsel auch forcieren und den „schwarzen Peter“ der anderen Partei zuschieben.
Insgesamt wird sich Borussia Dortmund fragen müssen, ob Großkreutz noch zu halten ist. Ein Fanbliebling wird er aufgrund seiner Vergangenheit immer bleiben, aber spielerisch kann und darf man ihm keine Garantie auf Einsatzzeiten ausstellen. Am Ende könnte für den Dortmunder Jung aber eben dies zum Problem werden. Beide Seiten müssen sich sondieren und eine logische und vernünftige Lösung finden.

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